Diary

ken gets asked what time it is

2023, september 9

gedanke zum barbie film

als ken zum ersten mal in die menschenwelt tritt, fragt ihn laut jemand ihn (laut meiner erinnerung) nach der uhrzeit. er kann nicht fassen, dass er respektiert wird. nach der uhrzeit gefragt zu werden und dabei mit „sir“ angesprochen zu werden, fühlt sich für ihn unglaublich respektvoll an. das hat mich daran erinnert, als mich einmal im prinzenbad eine ältere, weiße oma angesprochen hat, ob ich ihr den badeanzug entkrumpeln kann. ihr badeanzugträger war hinten total verkrumpelt. ich war überrascht. ich hab gemerkt, dass ich es überhaupt nicht gewohnt bin, dass weiße omas in deutschland mich um solche dinge bitten. von weißen deutschen omis bin ich eher berührungsängste gegenüber ‚ausländisch aussehenden‘ leuten gewohnt. entweder aus richtiger feindseligkeit (wie die oma, die mich am oranienplatz als klauende ausländerin beschimpft hat) oder weil sie leute, die nicht weiß-deutsch aussehen, gar nicht erst als mögliche helfer für badeanzugentkrumpelungen in erwägung ziehen würden. gar nicht aus feindseligkeit, sondern eher, weil ihnen diese gruppe von menschen so sehr wie ein komplett anderer planet erscheint, dass sie eben gar nicht auf die idee kommen, diese planet-wesen um derlei irdische gefallen zu bitten. 

deswegen war ich im prinzenbad so erstaunt, dass sie mich vollkommen unzögerlich um hilfe bittet. und im nächsten moment war ich über mein erstaunen erstaunt, weil mir das erst gezeigt hat, wie sehr ich diese situation nicht gewohnt bin. deshalb fand ich kens uhrzeit-erlebnis so eine treffende szene, weil sich gesehenwerden eben im banalen zeigt.

Katti Jisukracism, movies, film & tv